Aktuelle Informationen

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Abschlussbericht über den zeitlich befristeten Versuch zum Inverkehrbringen von Populationen

Am 28.02.2021 endete der zeitlich befristete Versuch der EU-Kommission zu Populationen der Arten Hafer, Gerste, Weizen und Mais (Entscheidung 2014/150/EU). Im Versuchszeitraum von 2014 bis 2021 war es gestattet, Saatgut von zugelassenen Populationen dieser Arten in Verkehr zu bringen.

An dem befristeten Versuch nahmen acht Mitgliedstaaten teil (Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Lettland, Niederlande, Ungarn, Vereinigtes Königreich). Insgesamt wurden 46 Populationen zugelassen – hierbei handelte es sich hauptsächlich um Weizenpopulationen (84 %). Saatgut wurde von 26 Populationen erzeugt und von 22 Populationen in Verkehr gebracht.

Im Rahmen des Versuchs untersuchte Deutschland das Ertragspotenzial und die Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten von Populationen. Italien führte umfangreiche Analysen zur morphologischen Charakterisierung der Populationen durch.

Ergebnisse zeigten, dass Populationen sich in Ertrags-, Qualitäts- und Resistenzmerkmalen voneinander unterscheiden. Zwar sind sie durch morphologische Charakterisierung und statistische Methoden identifizierbar, allerdings ist das verbunden mit einem sehr hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand.

Somit kann die Identifizierung von Populationen im Rahmen der regelmäßigen Feldbegehung und Nachkontrolle nicht sichergestellt werden kann. Bei der Feldbesichtigung können nur der Gesundheitszustand, das allgemeine Aussehen der Pflanzen und das Vorhandensein anderer Pflanzenarten beurteilt werden. Die Identität des Saatguts kann durch die Festlegung von Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit und ein Kontrollsystem sichergestellt werden.

Abschließend ist festzuhalten, dass das Konzept der Populationen dann erfolgreich war, wenn Netzwerke und Lieferketten zeitgleich dazu entwickelt wurden.

Der ausführliche Abschlussbericht kann unter dem folgenden Link eingesehen werden: