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Der Lebensturm der Prüfstelle Haßloch - Ein Projekt für die Förderung von Artenvielfalt

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Auf dem Rebenprüfeld des Bundesortenamtes im rheinland-pfälzischen Neustadt-Mußbach haben zwei Kollegen der dortigen Prüfstelle Haßloch, Markus Apel und André Stecher, einen „Lebensturm“ errichtet.

Ein Lebensturm gibt verschiedenen Tierarten auf jeweils nur ca. 1 m² Fläche pro „Etage“ einen Lebens- und Vermehrungsraum. So bieten die Steine im unteren Drittel Eidechsen Möglichkeiten sowohl zum Sonnenbaden als auch zur Flucht. Holz und alte Rebknorzen (Wurzelholz von alten Rebstöcken) können zudem von verschiedenen Insekten besiedelt werden.

Die in der mittleren Etage liegenden Holzstämme mit Löchern werden bereits von verschiedenen Wildbienenarten als Brutplatz angenommen.

Der Turm wird sich in der Zukunft noch weiterentwickeln, so soll im oberen Bereich z.B. Laub in einen Hasendrahtzaun eingefüllt werden. Auch Nisthilfen für Vögel werden noch eingerichtet.

Im Übrigen fügt sich der Lebensturm sehr gut in das Gesamtkonzept der Prüfstelle Haßloch ein, das bereits seit vielen Jahren bei der Arbeit im Rebenprüffeld Mußbach angewendet wird. Der Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden gehört hier ebenso dazu, wie möglichst wenige Einsätze von Fungiziden bei bestmöglicher Verträglichkeit für Nützlinge wie Raubmilben.

In den Gassen zwischen den Reben sind natürliche Begrünung und ausgesäte Weinbergsmischungen mit vielen verschiedenen Pflanzenarten zur Auflockerung des Bodens und als Lebensraum für Insekten zu finden. Das Mulchen wird auf ein Minimum und nur auf notwendige Flächen reduziert.

Der eigentliche Zweck der Arbeit, die qualitativ hochwertige Durchführung der Registerprüfung Rebe, wird bei allen Maßnahmen natürlich dennoch nicht außer Acht gelassen. Alle erforderlichen registerlichen Arbeiten werden bei gleichzeitiger Förderung der Biodiversität durchgeführt.

Der Lebensturm im Rebenprüffeld in Mußbach in Verbindung mit den bereits seit Jahren umgesetzten Maßnahmen zeigt, wie mit relativ wenig Aufwand die Artenvielfalt auch auf kleinem Raum gefördert werden kann.