EU und Internationale Angelegenheiten

EU und Internationale Angelegenheiten

Das Bundessortenamt (BSA) vertritt in verschiedenen internationalen Gremien, wie zum Beispiel der Europäischen Union (EU), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE), deut­sche Interessen bei Regelungen im Sorten- und Saatgutbereich.

Das BSA nimmt an Verhandlungen in den zuständigen Verwaltungsausschüssen der Europäischen Kommission teil und gestaltet so die Weiterentwicklung und Harmonisierung der Rechtsvor­schriften auf dem Gebiet des Sorten- und Saatgutwesens mit.

Seit 1972 erstellt der Rat der Europäischen Union gemeinsame Sortenkataloge für Gemüsearten und für landwirtschaftliche Pflanzenarten aus den nationalen Sortenlisten der EU-Mitgliedstaaten. Die Aufnahme in einen gemeinsamen Sortenkatalog bewirkt, dass das Saatgut dieser Sorten innerhalb der EU frei verkehrsfähig ist. Der Gemeinsame Sortenkatalog für Gemüsearten enthält mehr als 21.000, der für landwirtschaftliche Pflanzenarten mehr als 23.000 Sorten. Das Bundessortenamt stellt dem Rat die nötigen Informationen in aufbereiteter Form zur Verfügung.

Die European Seed Certification Agencies Association (ESCAA) vereinigt die Saatgutanerkennungsstellen der EU, Islands, Liechtensteins, Norwegens und der Schweiz. Die ESCAA bietet eine Plattform zum generellen Erfahrungsaustausch über die nationalen Saatgut-Zertifizierungssysteme und strebt eine harmonisierte Umsetzung der saatgutrechtlichen Regelungen der EU an. Darüber hinaus erhebt die ESCAA statistische Daten zu den Saatgutvermehrungsflächen und den zertifizierten Saatgutmengen Europas. Das Bundessortenamt vertritt dabei Deutschland in Fragen der Saatgutanerkennung.

Für den internationalen Saatguthandel sind die abgestimmten Methoden zur Saatgutvermehrung und -zertifizierung auf Grundlage der Saatgutsysteme der OECD wichtig. Bei diesen sogenannten OECD Seed Schemes arbeitet das Bundessortenamt an der Weiterentwicklung der bestehenden Saatgutzertifizierungssysteme für die den Systemen unterliegenden Pflanzenarten mit.

Bei Pflanzkartoffeln dient der von der Fachgruppe Pflanzkartoffeln der UNECE erarbeitete Standard als internationale Referenz für das Anerkennungsverfahren von Pflanzkartoffeln. Das Bundessortenamt ist an der Weiterentwicklung des UNECE-Standards beteiligt.

Weiterhin unterstützt das BSA im Rahmen von Kooperationsprojekten des BMEL Drittstaaten beim Aufbau und der Entwicklung von Sorten- und Saat­gutsystemen. Besonderer Einsatz wurde in den vergangenen Jahren in Indien, der Monogolei und Äthiopien geleistet. Nähere Informationen zu den aktuellen Projekten finden Sie hier.